Soldat sitz vor seinen Versicherungsunterlagen

Die wichtigsten Versicherungen für Soldaten

15. Juli 2024 5:26 pm | in News

Wie finde ich mich in der Vielzahl der Angebote zurecht? Was benötige ich wirklich? Hier finden Sie Tipps und Antworten für die wichtigsten Versicherungen für Soldaten.

Als Spezialist und Rahmenvertragspartner der FÖG werden wir immer wieder nach dem passenden Versicherungsschutz für Soldaten gefragt. Themen wie z. B. Kriegsklausel, Wehrdienstbeschädigung, Pflegeversicherung und Anwartschaft sind dabei wichtige Punkte, die es zu beachten gibt. Nicht jeder Anbieter bietet den notwendigen Versicherungsschutz für Sie als Zeit- oder Berufssoldat.

Die 5 wichtigsten Versicherungen für Soldaten im Überblick:

Die Pflegepflicht- und Pflegeversicherung von Soldaten

Für Zeit- oder Berufssoldaten gilt auch die Versicherungspflicht in der Pflegeversicherung. Deshalb müssen Sie bereits zu Dienstbeginn eine Pflegepflichtversicherung abschließen. Mit der Ernennung zum Zeitsoldat enden alle bis dahin bestehende Verträge und Sie müssen sich selbst um den Abschluss kümmern.

Dabei stehen Ihnen zwei Systeme offen. Sie können die Pflegepflichtversicherung bei einer privaten Krankenversicherung (PKV) oder gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) beantragen. Der Abschluss in der PKV ist dabei wesentlich günstiger. Dort werden die Beiträge nach Ihrem Alter bei Beantragung berechnet und nicht anhand Ihres Einkommens wie in der GKV.

Hier können Sie Ihren aktuellen Beitrag in der privaten Pflegepflichtversicherung berechnen.

Wer keine Pflegepflichtversicherung abgeschlossen hat und versicherungspflichtig ist, kann mit einem Busgeld von bis zu 2500,00 Euro belegt werden.

In der Regel schließen Sie die Pflegepflichtversicherung mit einer Anwartschaft ab. Diese ergänzt den für Sie notwendigen Versicherungsschutz.

Die Anwartschaftsversicherung

Während Ihrer Dienstzeit haben Sie als Soldat Anspruch auf unentgeltliche truppenärztliche Versorgung (freie Heilfürsorge). Das bedeutet, dass Sie im Krankheitsfall vom Sanitätsdienst der Bundeswehr versorgt werden. Dieser umfasst grundsätzlich alle medizinisch notwendigen Leistungen. Dennoch bietet die freie Heilfürsorge keinen hundertprozentigen Versicherungsschutz.

Bei Dienstzeitende (DZE) endet die unentgeltliche truppenärztliche Versorgung und Sie müssen sich wieder selbst um die passende Krankenversicherung kümmern.

Als Zeitsoldat benötigen Sie in der Regel eine kleine Anwartschaftsversicherung. Diese sichert Ihnen den Gesundheitszustand bei Abschluss des Vertrages und ein Anrecht auf Krankenversicherung, um bei DZE flexibel auf den dann für Sie notwendigen Versicherungsschutz reagieren zu können. Dies ist wichtig, da der Versicherungsschutz von Ihrer weiteren Tätigkeit abhängt. Somit können Sie sich am Ende der Dienstzeit in einer privaten oder gesetzlichen Krankenversicherung versichern.

Als Berufssoldat benötigen Sie eine große Anwartschaftsversicherung. Diese sichert Ihnen wie die kleine Anwartschaft auch den Gesundheitszustand für eine spätere Krankenversicherung auch Restkostenversicherung genannt. Als Berufssoldat bekommen Sie bei Dienstzeitende (DZE) ein Leben lang 70 % Beihilfe. Das bedeutet, Sie müssen nur 30% der Krankheitskosten mit einer Restkostenversicherung absichern. Der Rest ist über die Beihilfe des Bundes gedeckt.

Die Bedingungen der Anwartschaftsversicherung sollten auf jeden Fall eine Wehrdienstbeschädigung(WDB) mit abdecken.

Die Privat- und Diensthaftpflichtversicherung

Die Diensthaftpflichtversicherung schütz Sie vor den Folgen von grob fahrlässigen Fehlern, die Sie während Ihrer Dienstzeit begehen. Denn für Schäden, die Sie in Ihrer Dienstzeit begehen, müssen Sie in der Regel persönlich geradestehen. Die Privathaftpflicht allein reicht hier nicht aus, da diese nur Versicherungsschutz für den privaten Lebensbereich bietet.

Die Diensthaftpflichtversicherung prüft für Sie die Haftungsfrage, erstattet oder reguliert den von Ihnen verursachten Schaden oder lehnt unbegründete Ansprüche ab.

Mit der Ernennung zum Zeitsoldaten endet in der Regel die beitragsfreie Mitversicherung bei den Eltern. Sie sollten zu diesem Zeitpunkt eine eigene Haftpflichtversicherung abschließen.

Die Dienstunfähigkeitsversicherung

Als Zeit- oder Berufssoldat tragen Sie ein erhebliches Risiko. Zu den „normalen“ Risiken jedes Arbeitnehmers kommen für weitere Gefahren hinzu. Auslandseinsätze, Übungen oder weite Fahrtstrecken zum Dienst sind keine Seltenheit.

Als Zeitsoldat müssen Sie in der Regel mit der Entlassung aus der Bundeswehr rechnen. Dies kann weitere berufliche Probleme mit sich bringen.

Als Berufssoldat werden Sie vorzeitig in den Ruhestand versetzt und erleiden dadurch meist finanzielle Nachteile.

Eine Dienstunfähigkeitsversicherung kostet je nach Leistung ca. 25.- bis 40.- € im Monat. Diese ist eine sinnvolle Ergänzung zur Anwartschaft und Pflegepflichtversicherung und sollte daher bald möglichst abgeschlossen werden.

Hier können Sie ein Angebot für eine Dienstunfähigkeitsversicherung anfordern.

Sollte eine Dienstunfähigkeit eintreten, drohen Ihnen deutlich niedrige Bezüge, da durch das Soldatenversorgungsgesetz keine hinreichende Versorgung geboten wird. Dagegen schützt eine Dienstunfähigkeit. Diese leistet bei einem Schaden durch Krankheit oder Unfall einen finanziellen Ausgleich.

Die Unfallversicherung

Die Unfallversicherung schütz Sie bei einem Unfall rund um die Uhr und weltweit vor den Folgen eines Dienst- oder Freizeitunfalls. Meist gehen Unfälle glimpflich aus, dennoch können diese zur Dienstunfähigkeit oder erheblichen finanziellen Belastungen führen. Durch die Unfallversicherung erhalten Sie eine monatliche lebenslange Rente oder einen einmaligen finanziellen Ausgleich.

Die Bedingungen der Unfallversicherung sollten auf jeden Fall das passive Kriegsrisiko und das passive Flugrisiko beinhalten. Nur so sind Sie über die Ausfallbürgschaft des Bundes oder bei gelegentlichem Mitfliegen im Dienst versichert.

Fazit

Der Versicherungsschutz eines Soldaten bedarf besonderer Beachtung. Nicht alle Versicherer bieten hierfür einen geeigneten Versicherungsschutz, da durch die verschiedensten Einsätze und Verwendungen der Soldaten ein spezieller, auf den Bedarf von Soldaten abgestimmter Schutz, notwendig ist. Sie sollten sich daher immer an einen Spezialisten für Bundeswehrversicherung wenden. Diese erkennen Sie in der Regel an der Empfehlung der FÖG.